E wie … Evangelium
Der Begriff „Evangelium“ (griechisch: „die gute Nachricht“) bezeichnet sowohl die Botschaft, die mit Jesus Christus in die Welt gekommen ist, als auch den Sammelbegriff für die vier Schriften des Neuen Testamentes, die vom Leben, Sterben und der Auferstehung des Jesus von Nazareth berichten. Die vier Evangelisten, über die wir wenig wissen, heißen Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Die vier Evangelien entstanden zwischen 70 und 100 nach Christus. Zwischen den Evangelien gibt es Parallelen, so dass von einer gemeinsamen schriftliche Ur-Quelle auszugehen ist. Die Lesungen aus der „Heiligen Schrift“, wie die Bibel auch genannt wird, bilden einen unverzichtbaren Bestandteil jedes Gottesdienstes. Für Christen ist die Bibel das „Wort Gottes“, sie ist Quelle, Inspiration und kritische Instanz für den Glauben und das Reden von Gott. Im Gottesdienst sind bis zu drei Lesungen möglich (Altes Testament, Epistel (=Briefe) und Evangelium). In den Gottesdiensten in der Broder-Hinrick-Kirche hören wir meist zwei Lesungen, in der Regel ist eine davon die Lesung des Evangeliums.
Manchen Menschen gilt die Lesung als „Herzstück“ des Gottesdienstes. Ihr Sinn ist es, die Bibel an einer Stelle des Gottesdienstes frei und ohne Auslegung zu Gehör zu bringen. So können die Hörenden sich eigene Gedanken machen und Gottes Wort wirken lassen. Im Wort Evangelium steckt übrigens auch der Engel (griech: angellos): der gute Botschafter, die gute Botschafterin. Für jeden Sonntag ist ein bestimmter Textabschnitt vorgesehen, der sich mit dem Thema des Sonntages beschäftigt. Doch nicht immer erschließt sich der Sinn der Lesung auf Anhieb. Auch die Wahl der Übersetzung kann dabei eine Rolle spielen. Im Source-Jugendgottesdienst und in familienfreundlichen Gottesdiensten wird das Evangelium auch gerne mal als Anspiel aufgeführt. Das Evangelium kann also auch auf ganz unterschiedliche Arten zum Klingen kommen.
Pastorin Bettina Rutz