F wie … Friedensgruß
Wenn wir einen Gottesdienst mit Abendmahl feiern, dann werden wir aufgefordert, einander auch mit einer kleinen Geste ein Zeichen des Friedens zu geben: den sogenannten Friedensgruß. Wir reichen einander die Hand und sagen: „Friede sei mit dir“. Nicht immer ist einem die Person, der wir die Hand geben, vertraut, wir sitzen ja nicht immer neben Freunden oder Bekannten. Das hat auch seinen Sinn, denn Jesus traut uns zu, mit allen Menschen in Frieden leben zu können. Und er fordert uns auch heraus, den Frieden zu suchen und zu finden. Dennoch: man setzt sich, wenn man einen Gottesdienst besucht, wahrscheinlich nicht gerade in eine Bank mit seinem Erzfeind. Und wenn doch, dann ist der Friedensgruß wohl ein eindeutiges Angebot und der erste Schritt zur Versöhnung.
Jesus sagt in der Bergpredigt zu der Volksmenge: „Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes heißen“. Und zu seinen Jüngern sagt er: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ Mit dem Friedensgruß zeigen wir einander unseren Willen und unseren Wunsch, mit allen in Frieden leben zu wollen, mit Freunden und mit Fremden – und sogar mit unseren Feinden.
Der Friedensgruß ist übrigens auch in anderen Religionen beheimatet. Sich Frieden zu wünschen gehört im Judentum (hebräisch: Schalom) und im Islam (arabisch: salam alaikum) zur alltäglichen Begegnung unter Glaubensgeschwistern dazu.