Es war einmal … Sterntaler

Weihnachtszeit – Märchenzeit – wisst ihr, worauf ich mich immer besonders freue in der Adventszeit? Ich freue mich auf die Nachmittage, wenn es langsam dunkel wird, und Oma und Opa dann Kerzen anzünden und uns Kindern Märchen vorlesen. Das ist für uns Geschwister immer die schönste Zeit des Jahres. Oma hat noch ganz viele Märchenbücher von früher, die sie schon Mama vorgelesen hat, als sie klein war.

2015-1_WeihnachtsmausWir sitzen dann alle auf dem Sofa, Opa macht den Kamin an, es duftet nach Früchtepunsch und dann knabbern wir die leckeren Plätzchen, die Mama gebacken hat, während Oma oder Opa uns Kindern abwechselnd ihre Lieblingsgeschichten vorlesen. Manchmal dürfen wir uns eine Geschichte wünschen, dann wünsche ich mir immer wieder das Märchen „Sterntaler“ von den Gebrüdern Grimm. Diese Geschichte fi nde ich sooo schööön!

Sie handelt von einem kleinen Mädchen, das keine Eltern mehr hat und das so arm ist, dass es nicht einmal mehr ein Zimmer oder ein Bett hat. Es hat nur noch die Kleider, die es anhat, und ein Stück Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiger Mensch geschenkt hat. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass es so etwas gibt irgendwo auf der Welt.

Das Mädchen hatte zwar nichts, was es besaß, aber es war gut und fromm, schreiben die Gebrüder Grimm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den  lieben Gott hinaus ins Feld.

Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir‘s,“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.“ Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben,“ und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin.

Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen  auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.

KirchenmausFragt doch mal Eure Eltern und Großeltern nach ihren Lieblingsmärchen. Und welche mögt Ihr besonders gern?

Ich wünsche Euch eine schöne besinnliche Weihnachtszeit
Eure Kirchenmaus

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